20. April 2024

Naziaufmarsch ein Debakel

Nur 80 Teilnehmerinnen und hunderte Gegendemonstrantinnen

Die seit Wochen angekündigte Großdemonstration des Leverkusener Nazis Markus Beisicht wurde für ihn und seine braune Resterampe zum Debakel. 2000 Teilnehmerinnen hatte Beisicht großmäulig verkündet. Es standen jedoch zum eigentlichen Kundgebungsbeginn ganze 50 verlorene Gestalten am Ottoplatz. Die Organisatorinnen jammerten darüber, dass die meisten Teilnehmerinnen wohl noch im Stau wären, mussten die Kundgebung dann aber mit großer Verspätung vor ganzen 80 Zuhörerinnen abhalten.

Kraftvolle Gegendemonstration
Nur wenige Meter entfernt waren bereits etwa 400 Teilnehmer*innen der Gegendemonstration von Köln gegen Rechts angekommen. Diese waren in einer kraftvollen Demonstration vom Augustinerplatz über die Deutzer Brücke gelaufen.

Spießrutenlauf für Nazis – Brutale Polizeieinsätze gegen Gegendemonstrantinnen

Die Kundgebung von Köln gegen Rechts löste sich vor Beginn des Naziaufmarsches auf. Viele Teilnehmerinnen zogen in die Innenstadt um an der Route der Nazidemo zu demonstrieren.
Die Polizei, die die ganze Zeit mit einem Großaufgebot von mehreren Hundertschaften im Einsatz war, konnte eine Spontandemonstration an dem verkaufsoffenen Sonntag auf der Hohe Straße und Schildergasse nicht verhindern. Beim Versuch an die Route der Nazis zu kommen, wurde die spontane Gegendemonstration jedoch von der Polizei mit einem brutalen Schlagstockeinsatz attackiert. Mehre Verletzte mussten von Sanitäterinnen behandelt werden.

Und wieder kesseln die Cops

Trotzdem schafften es viele Gegendemonstrantinnen von Köln gegen Rechts und auch von anderen Gruppen, die Protestpunkte angemeldet hatten, an die Route der Nazis. Diese wurde von dem Großaufgebot der Polizei begleitet, das immer wieder Gegendemonstrant*innen einkesselte. Die Minidemo von Beisicht und Co wurde für sie zu einer Art Spießrutenlauf, da ihnen von allen Seiten wütender Protest entgegenschlug.

Die Demonstration wurde mit bedröppelten Mienen angeführt von den drei Nazis Markus Beisicht (Republikaner, Deutsche Liga, Pro Köln, Aufbruch Leverkusen…), Alexander Kurth (mehrfach vorbestrafter neonazistischer Gewalttäter, NPD, LEGIDA) und Jens Wilke (langjähriger ebenfalls mehrfach vorbestrafter Naziaktivist vom Freundeskreis Thüringen/Niedersachen. Gegen diese Gruppierungen gab es bereits zahlreiche Ermittlungen wegen Bildung bewaffneter Banden, Körperverletzung etc.).

Markus Beisicht (li.), Jens Wilke (mit „Brillenhämatom“) und Alexander Kurth (rrrrechts)


Erfolgreiche antifaschistische Mobilisierung

Im Gegensatz zu der Beisicht Demonstration vom September gelang es diesmal einen starken antifaschistischen Gegenpunkt zu setzen. Die Demonstration von Köln gegen Rechts war ein Erfolg, auch wenn es auch hier noch Luft nach oben gibt, im Vergleich zu den großen antifaschistischen Demonstrationen in der Vor-Corona-Zeit.
Und trotz des riesen Polizeiaufgebots, das zum völligen Verkehrschaos an diesem verkaufsoffenen Sonntag führte, und dem brutalen Schlagstockeinsatz gelang es dem antifaschistischem Protest immer wieder Beisichts letztem kleinen braunen Haufen klar zu machen, dass sie in Köln nichts zu haben.

Demonstrationszug von Köln gegen Rechts
Kundgebung von Köln gegen Rechts vor dem Köln-Triangle