26. April 2024

Kölner CDU gründet Arbeitskreis Sicherheit mit Funktionären, die aus der Werteunion kommen.

Aufstellung von Rechtsaußen Kirchenfundamentalisten Liminski zum Kölner Direktkandidat bei Landtagswahl

Der Chef der Werteunion und Mitglied der Kölner CDU, Max Otte ist gerade in aller Munde. Der AfD-Fan, der erst vor ein paar Monaten, auch nach Vorschlag des NRW-Landesverbandes der Werteunion, zum Bundesvorsitzenden der Werteunion gewählt wurde, soll für die AfD bei der Wahl zum Bundespräsidenten antreten.
Diese offene Zusammenarbeit mit der AfD von Otte, der am Kölner Rheinufer das Institut für Vermögensentwicklung betreibt, ging dem Bundesvorstand der CDU dann wohl doch zu weit und sie kündigte ein Ausschlussverfahren gegen Otte an. Auch die Kölner CDU Spitze distanzierte sich in einer recht dünnen Presserklärung von Otte.

Weiterer Rechtsruck bei der Kölner CDU – AK Sicherheit der CDU
Während die Kölner CDU sich von Otte distanziert, hievt sie rechte Funktionäre, die aus der Werteunion stammen allerdings gleichzeitig weiter in Ämter. So gründete die Kölner CDU erst vor einigen Tagen einen neuen „Arbeitskreis Sicherheit“. Dieser Arbeitskreis soll Konzepte und Anträge erarbeiten, „die sich mit Ordnungs- und Sicherheitspolitik auf kommunaler, landes- und bundespolitischer Ebene sowie Verteidigungspolitik befassen“. Als Themen werden u.a. „Ausländer- und Clankriminalität“, „Terrorismus und Extremismus“, „Ordnung und Sauberkeit im öffentlichen Raum“ genannt.
Die Leitung des Arbeitskreises wurde an zwei stellvertretend Ortsverbandsvorsitzende übertragen, die in den letzten Jahren durch ihr Engagement für die Werteunion von sich reden gemacht haben.

In Köln gibt sich die Werteunion recht konspirativ und nur wenige Mitglieder geben sich öffentlich zu erkennen. Der fachliche Leiter des Arbeitskreises Kristian Beara (bis vor kurzem Beamter bei der 14. Hundertschaft der Kölner Polizei), bekannte sich auf seinem Facebookprofil jedoch vor einiger Zeit zu seiner Mitgliedschaft bei der Werteunion. Als rechter Blogger ist der Funktionär bei der rechten DPolG (Deutschen Polizeigewerkschaft) sehr aktiv auf Twitter und Facebook . Lieblingsthemen das Ablehnen von Gendern und Grünen-Bashing. Zum Thema Max Otte und seiner Kandidatur für die AfD findet sich bislang allerdings kein einziger Kommentar auf seinen Kanälen. Es herrscht dort beredtes Schweigen dazu vor.
Auch der operative Leiter des Arbeitskreises Sicherheit Andreas Bohl (Marketing-Manager) taucht in einem Artikel in der Kölner Stadtrevue vom April 2020 als Mitglied der Werteunion auf.
Bohl, der selber angibt, Otte und die Werteunion gut zu kennen, klingt hingegen auf Twitter ziemlich enttäuscht von Otte und kritisiert seine Kandidatur als nicht konstruktiv.
Auch wenn Otte von der CDU ausgeschlossen wird, so bleiben diejenigen, die ihn höchstwahrscheinlich mit zum dortigen Bundesvorsitzenden hochgehievt haben unangetastet.
Die Einrichtung eines Arbeitskreises Sicherheit mit zwei Leuten, die aus der Werteunion stammen, zeigt vielmehr die weitere Entwicklung nach Rechts und die vorhandenen Machtansprüche rechter Seilschaften in der Kölner CDU recht deutlich.

Rechtsaußen Kirchenfundamentalist Direktkandidat der CDU in Ehrenfeld für die kommende Landtagswahl
Dazu passt, dass am Dienstagabend in Köln der umstrittene enge Vertraute vom ehemaligen Ministerpräsident Laschet, Nathanael Liminski mit 80% der Stimmen der CDU-Delegierten zum Direktkandidaten im Landtagswahlkreis 3 (Ehrenfeld, Nippes, Lindenthal) aufgestellt wurde.
Liminski, dessen Verbindungen in rechte fundamentalistische Kirchenkreise schon mehrmals in den Medien thematisiert wurden, gibt in einem Interview mit dem Stadtanzeiger an, keine Verbindungen zum Opus Dei zu haben.


Hierzu möchten wir auf verschiedene anderslautende Recherchen und Veröffentlichungen verweisen, um sich ein eigenes Bild machen zu können: