26. April 2024

Bruderschaft Deutschland auf Neonazi-Kurs

Kölner Rechtsextremist aus dem Security Bereich auf Demo des III.Weges in Berlin

Am 03.10.2020 plante die Neonazi-Organisation III. Weg eine Demonstration durch den Berliner Stadtteil Hohenschönhausen. 300 Neonazis versammelten sich am Auftaktpunkt. Als die Demonstration mit zweistündiger Verspätung startete, wurde die Aufzugstrecke nach 150 m von Antifaschist*innen blockiert. Die Neonazis konnten nur noch eine stark verkürzte Strecke laufen. Auch auf dieser Strecke kam es immer wieder zu antifaschistischen Gegenprotesten. Mehrmals versuchten daraufhin Teilnehmer des extrem rechten Aufmarsches die Polizeiketten zu durchbrechen und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Festnahme von Kölner Mitglied der „Bruderschaft“
Mit einem eigenen Bus zu der Demonstration angereist war die „Bruderschaft“ und „Schwesternschaft Deutschland“. Wie auf dem Video eines Live-Streams zu erkennen war, wurde ein Mitglied der Bruderschaft von der Polizei in Gewahrsam genommen (Foto s.u.). Dabei handelte es sich um den Kölner Dominic Schenk. Schenk ist seit Jahren kein Unbekannter in Köln. Seine „Karriere“ startete er beim rechten „Begleitschutz Köln“, auf dessen Demonstrationen er immer wieder durch extrem aggressives Verhalten auffiel. Später stieg er zur Düsseldorfer „Bruderschaft Deutschland“ auf.
(Fotos unten von Demonstrationen Kölner und Düsseldorfer Nazis vor dem WDR und bei einer Demonstration in Düsseldorf.)
Die Bruderschaft Deutschland, trat bereits auf zahlreichen rechtsextremen Demonstrationen auf, und wendet sich mit der Teilnahme an der Demonstration des III.Weges nun der offen auftretenden nationalsozialistischen Szene zu.
Eine weitere Einschätzung dazu unten von „Düsseldorf stellt sich quer:
Dominic Schenk, der auf dieser Neonazidemonstration von der Polizei abgeführt wurde, arbeitet hier im Kölner Raum pikanter Weise im Sicherheits/Security Bereich.

Düsseldorf stellt sich Quer:
„Bruderschaft“ und „Schwesternschaft“ auf Neonazi-KursDie von der „Bruderschaft Deutschland“ (BD) verbreitete Erzählung, sie sei keine extrem rechte Gruppierung, wurde in den letzten zwei Jahren von Antifaschist*innen vielfach widerlegt. Am Samstag, 3. Oktober 2020, traten die schwerpunktmäßig von Düsseldorf aus agierenden „Brüder“ gemeinsam mit der „Schwesternschaft Deutschland“ (Schwerpunkt Ruhrgebiet) aber noch einen ganz besonderen Beweis an: Mit um die 40 Personen nahmen sie – angeführt von Richard Lange und Kai Kratochvil – an der etwa 350-köpfigen Demonstration der Neonazi-Partei „Der III. Weg“ in Berlin teil. Ziel der sich als „nationalrevolutionär“ verstehenden Partei ist ein „Deutscher Sozialismus“. Das Motto des Aufmarsches lautete „Ein Volk will Zukunft! Heimat bewahren – Überfremdung stoppen – Kapitalismus zerschlagen!“ Erwartungsgemäß und ihrem historischen Vorbild nacheifernd mündet der vermeintliche „Antikapitalismus“ des „Der III. Weg“ im Antisemitismus, einhergehend mit Vernichtungsfantasien und der grundsätzlichen Bereitschaft, diese auch in die Tat umzusetzen.
Die Teilnahme einer 40-köpfigen BD/SSD-Gruppe an einer eindeutig neonazistischen Veranstaltung stellt ein Novum dar. Deutlich wird, dass sich die gesamte Gruppierung – und nicht etwa „nur“ kleinere Teile einer von der Landesregierung verharmlosend als „Mischszene“ bezeichneten Struktur – nach noch weiter rechts radikalisiert und dass diese zwischenzeitlich im offen neonazistischen Spektrum angekommen ist – mit allen Konsequenzen, die das auch im lokalen Raum haben kann. Auch in Düsseldorf ist „Der III. Weg“ aktiv und bemüht sich um personelle Verstärkung und Unterstützung. Aber auch ohne den „Der III. Weg“ stellt eine neonazistische Gruppierung in dieser Zahlenstärke eine immense Gefahr dar.